Was ist ein Kühlsegel?
Ein Kühlsegel ist ein durch einen hydraulischen Wasserkreislauf gekühltes oder geheiztes Deckensegel. Das Kühlsegel kann dabei aus unterschiedlichsten Materialien bestehen. In den häufigsten Fällen bestehen die Segel aus Stahlblech, oder Aluminium im Verbund mit Kapillarmatten oder Kupferrohren. Diese können oberseitig gegen Wärme-, oder Kälteverlust gedämmt sein.
Das wasserführende Rohrsystem besteht daher in der Regel aus Kunststoff oder Kupferleitungen, welche mit Wärmeleitblechen mit der Oberfläche des Kühlsegels verbunden sind.
Kühlsegel können aus Metall, Gipskarton oder Kunststoff hergestellt sein. Sonderformen können auch aus Textil oder Strangpressprofilen bestehen. Ausführungsformen integrieren zusätzliche Akustik-, Sensorik-, Licht- oder Luftsysteme.
Kühlsegel können in der Regel zum Heizen und Kühlen verwendet werden.
Im Heizfall ist physikalisch bedingt der Strahlungsanteil höher, während im Kühlfall höhere konvektive Anteile anfallen.
Häufig werden die Kupferregister, oder Kunststoffleitungen erst auf der Baustelle in die entsprechenden Metalldeckenplatten geklebt. In diese ist meist vorab ein Akustikvlies kaschiert. Hierbei ist insbesondere auf die Qualität der Klebung zu achten, da diese einen maßgeblichen Einfluss auf die mögliche Leistung hat.
Wie werden Kühlsegel montiert?
Die Kühlsegel, oder Heiz-, Kühlsegel werden vorwiegend von der Decke abgependelt. Typische Aufbauhöhen bewegen sich von 10- 25 cm, je nach Ausführungsvariante und Bedarf. Die Abhanghöhe kann in der Regel beliebig gewählt werden.
Je nach Bauart und Gewicht werden Stahlseile, Trockenbau-Deckenabhänger oder Spezialabhänger verwendet.
Am Segel befinden sich dann weiter Anschlüsse für die Hydraulik, Strom und optionale Lüftungsleitungen.
Montagevideo mit den wesentlichen Schritten zur Installation der interpanel Deckensegel:
Wie funktionieren Kühlsegel?
Heiz-, Kühlsegel werden über einen hydraulischen Kreislauf an ein wasserführendes System angebunden. Es kann jede Wärme- und Kältequelle verwendet werden.
Das zirkulierende Wasser erwärmt, oder kühlt die Oberfläche der Segel.
Im Vergleich zur geschlossenen Klimadecke ist der konvektive Anteil von Kühlsegeln bauartbedingt höher. Es gibt spezielle Konvektionsdeckensegel, welche besonders hohe Kühlleistung, aber auch ein sehr erhöhtes Zugluftrisiko bergen. Arbeistplätze sollten nicht direkt unter Konvektionssegeln positioniert sein, da es schnell zu erhöhten Luftgeschwindigkeiten kommen kann.
Ein erhöhter Strahlungsanteil ist für den Komfort und aus energetischen Aspekten zu bevorzugen.
Kühldeckensegel arbeiten überwiegend über den Austausch von Wärmestrahlung mit dem Raum. Der Anteil an Wärmestrahlung ist typischerweise für den Fall der Deckenheizung höher, als für die Deckenkühlung.
Im Falle der Deckenheizung bildet sich vor der Heizfläche ein warmes Luftpolster. Im Kühlfall bildet sich eher eine Luftwalze. Durch den Dichteunterschied steigt die warme Luft auf, kalte Luft fällt herab.
In beiden Fällen kühlt und heizt aber weniger die Luft direkt, sondern überwiegend der Wärmestrahlungsaustausch.
Durch die leichte Bauart reagieren Metall-Kühlsegel zügig auf wechselnde Temperaturverhältnisse.
Kühldeckensegel sind in der Regel wartungsfrei.
Wann sind Kühlsegel sinnvoll?
Kühlsegel werden aus architektonischen und technischen Gründen überall dort eingesetzt, wo hohe Kühlleistungen, bzw. Heizleistungen erforderlich sind. Gleichzeitig muss in diesen Bereichen der raumklimatische Komfort sichergestellt werden.
Bauten sind typischerweise Büro- und Verwaltungsgebäude, verglaste Gebäude und andere Gewerbeimmobilien.
Kühlsegel lassen sich aufgrund des bauartbedingten hohen Vorfertigungsgrades auch in bestehende Objekte gut integrieren.
Kühlsegel in taupunktUNabhängiger Ausführung eigenen sich ebenfalls für die Kombination mit Fensterlüftung.
TaupunktABhängige Kühlsegel sollten mit einer Luftklimatisierung kombiniert werden, um im Sommer die Wärmeaufnahme sicherzustellen. Im Falle der taunpunktabhängigen Systeme ist daher zusätzlich eine Klimatisierung zu verbauen.
Kühlsegel und die Taupunktregelung
Es ist zwischen taupunktABhängigen und taupunktUNabhängigen Systemen zu unterscheiden.
Bei taupunktabhängigen Kühlsegeln ist eine Taupunktregelung unumgänglich. Es ist empfehlenswert, zusätzlich eine Abschaltung vorzunehmen, wenn die Fenster geöffnet sind. Taupunktabhängige System sollten nicht ohne eine zusätzliche Vollklimatisierung der Raumluft auf ca. 45-55 % rel. Luftfeuchte betrieben werden. Im Zweifelsfall kann eine raumklimatische Gebäudesimulation die Auswirkungen simulieren.
Die Taupunktfühler sollten dabei am Vorlauf des Raumes befestigt werden, um eine zuverlässige Abschaltung zu gewährleisten.
TaupunktUNabhängige Kühlsegel können ohne Taupunktregelung betrieben werden. Diese können mit einer Fensterlüftung, oder einer mechanischen Lüftungsanlage kombiniert werden.
Zusammenfassung
- Kühlsegel sind eine effiziente, nachhaltige und innovative Art Räume wirtschaftlich zu heizen und zu kühlen
- Sie eigenen sich ideal für die Kombination mit Wärmepumpen
- Der hohe Anteil an Wärmestrahlung sorgt für einen sehr hohen Komfort und geringe Luftgeschwindigkeiten
- TaupunktABhängige System benötigen eine zusätzliche Vollklimatisierung, um auch im Sommer zu funktionieren. Bei Fensterlüftung ist eine zusätzliche Abschaltung zu verbauen, sobald sich das Fenster öffnet.
- TaupunktUNabhängige System können mit Fensterlüftung kombiniert werden. Hier ist keine zusätzliche Vollklimatisierung notwendig.
- Typische Betriebstemperaturen reichen von 6 °-14 °C im Kühlfall für taupunktUNabhängige Systeme
- und von 18 bis 20 °C für taupunktabhängige Systeme.
- Im Heizfall werden Temperaturen von 30-45 °C genutzt.
Wir haben für Sie umfangreiche Informationen zu taupunktUNabhängigen Kühlsegeln zusammengestellt.
Diese können Sie hier downloaden.
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